Heute haben wir den ganzen Tag im Wissenschafts- und Technikmuseum von Kaohsiung zugebracht. Falls es Euch wundert, ob denn schlechtes Wetter war – nein, es war herrlichster Sonnenschein und etwa 22 Grad. Leichte Brise dazu. Dennoch konnte man nur ins Museum fliehen. Warum? Nun, wir haben sozusagen den Tiny Truckle gemacht. Falls sich noch jemand des Detektives aus dem Samenbankraub oder Wer stiehlt schon Unterschenkel erinnert. Nebenbei gesagt, weiterhin lesenswert diese Bücher! Also, wir truckelten lieber ins Museum, um dem Smog zu entfliehen. Trotzdem wir uns eine Smogmaske gekauft haben, ist es einfach nur ätzend durch die Straßen zu laufen. Davon abgesehen, gehen wir natürlich gern in NaWi-Museen und das hier in Kaoshiung ist riesig. Es gab etliche Ausstellungen und auch ziemlich konsequent zweisprachig gehalten. Es hieß, Kinder würden sich vergnügen, aber uns hat es auch nicht gelangweilt.
Womit wir beim Kosmonauten – nein, Taikonautentraining wären. Eine aktuelle Ausstellung testet, ob der Besucher marstauglich ist. Nein, es geht nicht darum, ein potentielles Einstellungsgespräch bei diesem eigentlich südafrikanischen amerikanischen Großmaulunternehmer zu bestehen, sondern man muss tatsächlich Köpfchen haben und Händchen beweisen. Zumindest die Hälfte unserer Mannschaft war ohnehin vortrainiert – Mutti`s Schreibtischzimmerstuhl, Alfons Zitterbacke Lektüre und mehrere Besuche in der Wuhlheide waren hilfreich. Nun lassen wir aber mal konkrete Informationen rüberwachsen – die Fotos sind nun auch rübergespielt.

Was war zu tun? Zunächst einmal mussten wir einen Fitnesstest bestehen. Da musste man einfach ein bisschen Joggen und dabei Weltraummüll aus dem Weg gehen. Sozusagen Life-Personen-Tetris. Kein Problem. Dann einen Reaktionstest im Tunnel, in dem rechts und links jeweils Lampen aufleuchteten. Dann hieß es, schnell draufhauen. Der Tunnel war ca. 3 m lang und 1.50 m hoch. Zu beiden Seiten waren etwa jeweils 50 Lampen angebracht. Eine Minute lang und los. Nachdem wir geschnallt hatten, was zu tun war (die Anweisungen waren nur auf chinesisch), haben wir noch 160 Lampen zerdeppert. Der nächste Test war auch nicht schwer. Einfach das Mondfahrzeit zu Gesteinsproben steuern, testen, ob es interessante Resourcen enthielt und weiter. Wieder auf Zeit, aber mit ein bisschen Computerspielerfahrung ist das Pillepalle. Wir kriegen es auch hin, die Bestandteile des Anzugs zu lernen (siehe Bild unten). Es gab etliche solcher Missionen zu testen.

Der Hammer war das Essen. Okay, Kascha essen wir auch so öfter zum Frühstück. Am liebsten als Kama. Das ist Mehl aus Erbsen, Roggen und anderen Getreiden. Das mischt man in Finland und Estland in Yoghurt oder ähnliches. Die liebe Marit sorgt immer für Nachschub und das seit 2009. Wir müssen dringend mal wieder Tallinn einen Besuch abstatten! Doch zurück zum All-Futter. Was es neben Kama noch gab, steht in der Galerie.

Auf zum nächsten Test. Nach dem Essen, muss dass Ganze ja auch irgendwie mal raus. Reden wir übers Weltraumklo. Technisch ist alles gelöst, aber Übung braucht es dennoch, zumal die Schwerkraft einem ja sozusagen einen Strich durch die Rechnung bzw. das Klopapier macht.

Und so sieht das stille Örtchen dann aus. Wobei die Klobürste nur ein Stock ist. Denn vor dem Klogang wird eine Tüte auf das Absaugrohr gestülpt. Wenn dann alles plaziert ist, wird die Tüte zugestülpt und mit dem Stock in eine Ecke verfrachtet. Ist die persönliche Entsorgungskapsel dann mal voll, kann der Pulverisierungsvorgang eingeläutet werden. Zum Glück setzt man aber insgesamt noch auf das lineare Wirtschaftssystem und sieht davon ab, nachhaltige, zirkulare Lösungen einzuführen. Das kommt erst, wenn besagter Großmaulunternehmer seinen Regierungsverwalterposten als Effizienzbeamter erprobt hat. Wir bleiben dann aber lieber auf dem Boden.

2 responses to “Die Kosmonautensehnsucht besteht Taikonautentraining”
Da würde ich auch gerne reingehen , hört sich super an . Dedektiv Pinky habe ich auch noch im Kopf, lange her . Schön, dass ihr so tolle Sachen erlebt.
Liebe Grüße
Ich würde den Klo Gang vermeiden, ansonsten ist es eine tolle Sache.