Kratzer im Paradies
Heute durchqueren wir die Insel und fahren alle Aussichtspunkte an. Wie es sich für eine Aussicht gehört, liegt die auch auf einem Berg und so radeln wir fröhlich hoch und runter. Wir treffen so gut wie niemanden. Es gibt mal zwei Autofahrer und außerdem den offiziellen Ausguck für die Walbeobachtungsflotte. Heute ist uns das Glück hold (den Touries auf den Schiffen nicht, denn die sind vorher wieder umgedreht) – wir sehen 2 Wale und ordnungsgemäß haben sie sich mit ihrem Blas (neues Wort!) vorher angekündigt. Die Hochsaison für Walbeobachtung auf Okinawa ist aber im März. Dann sind sie mit ihren Jungtieren wieder in tiefere Gewässer unterwegs.
Andererseits hat heute das Paradies einen Kratzer abbekommen. Wir entdecken einen Weg, der hinunter in eine abgelegene Lagune führt. Ino wird in Okinawa eine natürliche Bucht genannt, die durch Korallenriffe vor dem offenen Meer geschützt ist. Dort ließ es sich besonders einfach fischen. Leider ist die von oben so idyllisch aussehende Bucht völlig zugemölt von Strandgut. Es ist unglaublich, was da so angeschwemmt wird und wie die Natur davon wieder Besitz ergreift. Wir müssen an das Meereskaufhaus auf der estnischen Insel Hiiumaa denken, wo man wirklich alles bekommen konnte. Wir sahen u.a. Schuhe, Autoräder, Gasflaschen, Plasteflaschen, Kehrschaufel, Plastebadewanne, Eisencontainer, Fischereigeräte, …