Ein paar Tage sind wir in Montreal. Von den Millionen Einwohnern merkt man kaum etwas. Alle sind entspannt und genießen das heiße Sommerwetter. Selbst beim internationalen Jazzfestival gibt es keine sichtbaren Ordnungshüter. Das Volk flaniert selbstständig und unaufgeregt von Konzert zu Konzert. Wir hören eine Weile in der Bluesecke (na? Wort erraten?!) zu. Nach ein paar Stunden Fußmarsch quer durch die schachbrettartig aufgebaute Stadt sind endlich die Ohren dran. Der Gaumen kommt weniger auf seine Kosten, denn entgegen der großspurigen Ankündigung, dass das Essen in der Stadt super sein soll, finden wir kaum etwas preiswertes Essbares. Wie schon auf dem Schiff ist ohnehin vieles massentauglich schwachgewürzt. Das Fastfood uns das Geld kaum wert, womit wir aber in der Minderheit sind, denn die vielen Cafes, Pubs, Straßenrestaurants usw. sind voller schmatzender Fans.
Montreal fällt durch seine Mischung aus Wolkenkratzern im Zentrum und französisch anmutender, 3-stöckiger Bebauung auf. Das Grün im Zentrum steht in Bottichen, aber mit jedem Meter weg von der Mitte, nimmt der Baumbestand immer mehr zu. Es gibt viele Parks und Springbrunnen. Wir besuchen den botanischen Garten, der zweifellos zu den schönsten weltweit zählt. Das Areal ist riesengroß. Der gute Heinreich hätte die Harzreise sicherlich überarbeitet – der Park ist eine Augenweide.
Spass haben wir die zahlreichen Wandbilder (Murals) zu entdecken. Sie sind die wenigen sichtbaren Erinnerungen daran, dass das Stadtgebiet schon seit ein paar tausend Jahren Siedlungsgebiet verschiedener Indianerstämme war und ist. Irokesen und Cree zum Beispiel. Ansonsten dominieren wie üblich Statuen Europäischer Einwanderer. Gendern ist ganz bestimmt nicht nötig, obwohl es ein paar Frauen von heutiger Bedeutung gegeben haben muss, denn weit weg vom Zentrum gibt es ein paar Parks mit entsprechenden Widmungen.
Huhu, schön von euch zu lesen…Name: Blue corner? Vermutlich nicht, aber es ist auch noch sehr früh 🙂
Blues-Ecke wie Rock-Treppe wie Walzer-Straße 🙂