Schon damit wir selbst den Überblick behalten eine kleine Karte und eine Kurzzusammenfassung unserer Stationen in Alberta. Wir sind noch nicht mal eine Woche mit dem Mietwagen unterwegs … Dennoch fahren wir morgen über die Grenze in den Bundesstaat British Columbia. Das ist der westlichste.
Angekommen sind wir mit dem Zug in der Hauptstadt Edmonton. Dann sind wir mit dem Auto etwas mehr als 400 km nach Norden, zur Ölsandinsel (Tar island) bei Fort McMurray. Quer durch den borealen Nadelwald. Die Waldbrände um uns herum nehmen zu, denn es gibt eine große Hitzewelle. Inzwischen sind alle Recorde gebrochen, es gab noch nie so viele Tage über 30 Grad. Ein paar abendliche Gewitter fachen weitere Waldbrände an. Es sind über hundert und etwa 70 sind außer Kontrolle. Erste Evakuierungen starten und unsere geplante Rückroute parallel zur Hinfahrt wird gesperrt.
Wir umfahren Edmonton. Die Gegend besteht nur aus Feldern. Grün und gelb sind vorherrschend. Es wird Senf und Raps angebaut und ansonsten eigentlich nur Weizen und Roggen. Die Felder sind endlos, strecken sich bis zum Horizont. Das war früher mal alles Prärie, also Grasland. Wir übernachten 2x in Threehills (Dreihügel). Eine nettes Dorf, das ein sehr saubereres, preiswertes Motel hat. Außerdem gibt es eine Tankstelle und ein paar Essensmöglichkeiten. Die Leute sind sehr aufgeschlossen und quatschen einen an. Der Ort ist ein guter Ausgangspunkt, um Drumheller zu besuchen. Dort gibt es eine der weltweit bedeutensten Fundstätten aus der Vorzeit. Die gesamte Erdgeschichte wurde ausgegraben. Über das ausgezeichnete Paläontologische Museum berichten wir seperat. Drumheller selbst wird viel besucht, entsprechend teuer wäre die Übernachtung vor Ort geworden. Bleiben wir lieber im netten Dreihügel.
Von Dreihügel geht es weiter nach Warner. Das ist ein anderes Dorf. Dort gibt es ein Bred & Breakfast in einer ehemaligen Kirche. Schon das ist sehenswert. Der Preis stimmt auch und das Frühstück war grandios. Auch hier bleiben wir noch einen 2. Tag. Den Tag zwischendrin nutzen wir, um fast an die US-amerikanische Grenze zu fahren, denn dort gibt es eine weitere Unesco-Sehenswürdigkeit: Steinbilder der Schwarzfussindianer (Blackfoot Nation). Manche sind ein paar tausend Jahre alt, aber die Tradition wurde weitergeführt. Endlich wird das historische Erbe auch von zwei indianischen Führern vorgestellt. Dazu auch seperat mehr.
Morgen geht es weiter nach Winterton und Fernie. Wir passieren die Grenze von Alberta nach British Columbia. Geologisch gesehen passieren wir die Rocky Mountains. Aber im Süden, denn der Norden brennt und wurde evakuiert. Wir sind noch nicht mal sicher, ob der Zug hätte durch den Jasper Nationalpark fahren können. Gut, dass wir umgeplant hatten.
PS: Auf dem Weg von Dreihügel nach Warner sind wir übrigens in Vulkan vorbeigekommen. Hatten schon gerätselt, ob es was mit Startrek zu tun hat, als plötzlich die Enterprise über die Landstraße flog. Doch auch dazu seperat mehr 🙂
wie geht ihr mit den diesem Zustand der vielen Waldbrände um, seid ihr nicht schockiert.
Sind wir. Andererseits brennt es jeden Sommer. Kanada ist riesig. Bestimmt pro Sommer 1000 Waldbraende. Die Natur braucht das zum Teil. Es gibt z.B. Nadelbaeume, deren Zapfen sich erst bei hoher Hitze durch Feuer oeffnen. Jedes Jahr trifft es auch eine andere bewohnte Gegend. Kann man gut sehen, wenn man rumfaehrt. Bis zu 60 Prozent der Waldbraende sind uebrigens durch Menschen verursacht.
Wahnsinn ,was ihr in der kurzen Zeit seht, reicht ja für mehrere Wochen . Wieder tolle Info. In den Nachrichten wird nur manchmal von den Waldbränden berichtet.