Wir setzen die Studie über non-konforme, tierische Rabauken auf Vancouver Island fort. Ort der Feldarbeit ist allein Nanaimo, die Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern an der Ostküste der Insel. Der Otter ist ein Wiederholungstäter, aber Möwen lernen. Die sind sogar schlauer, denn die stehlen die Hühnchenkeule gleich aus der Packung, also noch bevor sie im Krabbenkäfig kompliziert arretiert sind. Clever! Was folgt ist eine Datenbank, in der wir weiteres Beweismaterial bu(an)nkern. Spuren finden sich viele, aber es ist nicht ganz einfach, die Tiere immer in flagranti zu erwischen. Aber bildet euch selbst eine fakten-basierte Meinung!
Wir gehen an einen weiteren Tatort, dort wo auch der Biber zuschlug. Es handelt sich um einen gemäßigten Regenwald(park) und davon gibt es nicht viele. Doch nicht nur die Höhe der Bäume verschlägt uns die Sprache, sondern die Ignoranz, mit der der Regenwald Stück für Stück nach Lust und Laune umgearbeitet wird.
Auf Vancouver Island und selbst in Nanaimo gibt es wildlebende Pumas. Vorgestern waren wir auf einem Abendspaziergang zum Baseball-Feld, als uns eine Frau fragte, ob wir uns nicht zusammentun könnten. Der Weg sei zu gefährlich. Zu hohes Risiko wegen Wegelagerei. Für uns sah der geteerte Pfad einfach aus wie ein Fahrradweg, zu dessen seiten Büsche und Bäume standen. Okay, was wir erst danach auf der Karte sahen, ist, dass stadtauswärts des Weges ein größeres Waldgebiet liegt. Jedenfalls wollte die Frau mit uns zusammenlaufen, da genau hier in letzter Zeit immer wieder ein Puma und eine Bärin mit zwei Jungen gesichtet worden war. Der Weg wäre nur sicher, wenn man laut redet oder singt. Das geht natürlich leichter in einer Gruppe. Es war kein Witz, wie die verlinkten Videos beweisen.
Eine andere typische kriminelle Gang betrifft Bären. Dieser hier bricht in einen Laden und stiehlt Gummibären. Und dass an meinem Geburtstag! Da kann man nur den Kopf schütteln. Die vermeintliche Bescheidenheit sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen (so der Kommentator von CBC News), dass es sich um ein sehr ernstes Problem handelt. Etwa 200 Bärensichtungen täglich werden aktuell registiert! Es besteht die Gefahr, dass es zu einem Mangel an Gummibärchen kommt.
Ein riesengroßes Problem stellen auch europäische Kaninchen dar. Es handelt sich um illegale Einwanderer und sie bedienen sich vom saftigen Gras ohne zu fragen. Man kann nur dagegen an, indem man hohe Schutzzäune errichtet.
Wer noch mehr Beweise braucht – es gibt eine Facebook Gruppe, wo über Sichtungen informiert wird. Video Nr. 2 ist besonders unverschämt. Diesmal nicht wegen des Bären, der ein Ehepaar auf der Terrasse überrascht. Nein, es ist ein Schoßhündchen, was sich vordrängelt, gerettet zu werden (und nicht der Ehemann): https://www.facebook.com/groups/820668408797545/
So, Jenny mit den grünen Haaren – übergezeugt?! Wir gehen jetzt jedenfalls ins Bee`s Knees Cafe (Cafe namens Kniee der Biene). Die Redewendung stammt übrigens aus dem 18. Jahrhundert und soll ausdrücken, dass etwas von außerordentlicher Qualität ist (aber nicht existiert). Genau, mal wieder alle Spuren beseitigt, die Biene 😉 Auf dem Rückweg haben wir eine blutige Begegnung …
😀 zufrieden gestellt! Habe mich köstlich amüsiert!
Passt aber vor BÄren und Pumas auf!
Sehr gut. Wir sind ja schonmal wegen eines Baeren umgekehrt. In Fort McMurray war einer am Beginn des Wanderwegs und fruehstueckte und grummelte vor sich hin. Wir haben beschlossen, dass wir den Wanderweg vertragen. Baern wollen in Ruhe fruehstuecken.
Sehr gut und spannend 🙂 gibts Fotos oder hat der Bär zu weit weg gefrühstückt?
Auch ich fand eure Geschichte wieder toll, meine Hände haben die Bee(ä)ren unserer Nachbarn unblutig überstanden. Hat’s geschmeckt?
Ja, die Beeren sind gerade perfekt reif. 🙂
vielen Dank für die schönen Geschichten.