Mittler zwischen den Welten
Beim Spaziergang durch Naha finden wir dieses stattliche Exemplar eines Weihnachtssterns. Ursprünglich beheimatet in Mexico können diese Wolfsmilchgewächse offensichtlich mehrere Meter hoch wachsen. Das Foto erzählt aber noch eine andere Geschichte, nämlich die der Stele gleich rechts neben dem Baum.
Sie ist ein stilisierter Nachbau der Drachenstele, die sich direkt vor dem Eingang des Shuri-Schlosses befindet. Den Königsthron schmückt sie ebenfalls. Doch um welchen König und welches Reich handelt es sich? Um eins, das keine Waffen kannte und eins, das Jahrhunderte zwischen den Welten hing.
Das Ryukyu-Königreich hatte seine Blütezeit zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert, es profierte vom Handel mit China, Japan, Indonesien und Korea. Der Trick dabei war zum Einen, dass sie nicht mit eigenen Waren handelten, sondern die Waren der anderen Länder sozusagen als Drehscheibe rotierten.
Zum Anderen zeigten die Okinawaer diplomatisches Geschick. China erkannte die Insel als Vasallenkönigtum an und ließ ihnen relativ viel Freiheit. Auch Japan ließ Okinawa trotz Eroberungen durch einen Fürsten von Kyushu vergleichsweise viel Freiraum und erkannte das Inselreich als mehr oder weniger eigenständig an. Nun trug es sich jedoch zu, dass die beiden Großmächte miteinander im Clinch lagen. Schön, dass sich über den neutralen Boden Okinawas dennoch Handel betreiben ließ. Okinawa perfektionierte seine Rolle als Handelsmittler und becircste die Kampfhähne mit Gesang, Tanz, Theater und süßem Gebäck. Da sie außerdem auf Waffen verzichteten, ersannen die Inselbewohner eine Alternative und übten sich in der Kunst des waffenlosen Widerstands. Und so kam es, dass in Okinawa die Sportart Karate erfunden wurde.
Daniela
Dezember 26, 2013 at 10:38 pm
Liebe Jana, lieber August,
ich sitze grad mit Mama in meinem Zimmer und wir unterhalten uns. Da kam auch die Sprache auf euer Buch. Mama staunt immer wieder, wo ihr überall wart und dass sie jetzt hier etwas von euch lesen kann ist ein kleines Wunder.
Euch geht es auf den ersten Blick sehr gut und wir wünschen euch, dass das noch lange so bleibt.
Fröhliche Weihnachten und eine tolle Zeit zwischen den Jahren wünschen Daniela und Anita
GeeJay
Dezember 27, 2013 at 2:30 pm
Ein Reich ohne Waffen…. dafür müsste es einen großen „I Like“ Button geben!!!