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Valeria JanaundAugust

Sommervergnügen, Teil 2

26. August 2006
By Kosmonaut
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Letzte Woche gab es einen besonderen Tag im Japanischen Kalender, den sog. Shosho-Tag (23.8.). Es ist der Tag, an dem die schwüle Sommerhitze etwas nachlässt und die Luft angenehm frisch riecht, etwa wie nach einem europäischen Sommergewitter. So fiel es uns jedenfalls am Morgen auf dem Weg ins Büro auf und am Abend lernten wir dann in den NHK-Nachrichten, dass es sich an diesem Tag auch so gehört. Es gibt noch 24 weitere Tage, die sich direkt auf den Wandel der Jahreszeiten beziehen (siehe Liste in Wikipedia ). Neben speziellen Tagen gibt es etliche jahreszeitliche Symbole. Für den Sommer sind das u.a. Grillen, Grillenzirpen, Hortensie, Glühwürmchen, Aal, Wilde Lilie, …. Diese finden sich dann natürlich auch in Literatur und Malerei.
Im Sommer ist es ein Riesenspass für die Familien, Grillen und Käfer sammeln zu gehen. Die werden dann in Terrarien gehalten und gefüttert. Zumindest bis zum Sommerende überleben diese auch. Es gibt sogar eine ganze Käferindustrie, die Spezialnahrung für Käfer (Pasten aus Zucker) und Käferhalter (Lutscher mit Käfern drin) anbietet.

Zum Sommer gehört selbstverständlich auch Eis. Neu ist in Japan: es gibt italienisches Eis und es ist der Renner dieses Jahres. Schon immer gab es Softeis und verschiedenes verpacktes Eis. Und noch viel länger gab es Wassereis mit Sirup (Kori) darüber. Es gibt sogar Quellen aus der Nara-Zeit (8. Jh), die diese Eisspezialität als Sommerspeise erwähnen. Da es so alt und ehrwürdig ist, wird manchmal sogar ein O als Vorsilbe spendiert und das Eis (O-kori) wird dadurch quasi geadelt. (Dieses O steht zum Beispiel auch vor Tee, Reis, Grab, Blumenbetrachten usw.) Wirklich fabelhaft erfrischend und delikat ist das geschabte frische Eis, wenn es mit dunklem Waldhonig und sahniger Tofumilch übergossen wird. Aber es gibt auch die quietschfarbigen Chemiefabrikate wie auf dem Foto mit den Geschmacksrichtungen Melone, Erdbeer und Hawai.

Eine andere Sommerentdeckung war ein Swimmingpool im Museum für moderne Kunst in Kanazawa. Der war nämlich betretbar und man konnte vom Grund des Pools zu den Leuten winken, die verdutzt oben am Rand standen und auf einen herunter schauten.

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